Unsere Marke ist das Ergebnis einer langen Reise – angefangen mit Skateboards, Hoodies und Denim über einen augenöffnenden Schockmoment bei einem Besuch der Produktionsstätten unserer Jeans bis zur daraus resultierenden Wiedergeburt ragwears als vegane Marke mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Natur. In über zwanzig Jahren ist ragwear einen aufregenden und teilweise auch steinigen Weg gegangen.
Wer die ragwear Geschichte verstehen will, der sollte die Quelle des ragwear Spirits kennen – denn diese liegt in der freigeistigen Skateboardszene der späten 90er. Und das obwohl ragwear Gründer Holger Brodkorb damals selbst gar kein Skater gewesen ist. Denn eigentlich ist Holger ein passionierter Snowboarder der ersten Stunde. Ihm erschließt sich der hessische Skate-Kosmos erst, als in Limburg Ende der 90er Jahre eine der ersten deutschen Indoor-Skate-Hallen öffnet.
Damals wird der Look der Skater immer wichtiger und Streetwear etabliert sich als eigenständiges Segment in der Modebranche. Holger entwickelt seine Leidenschaft für Mode und verkauft die ersten selbst produzierten Sweatshirts: Die Geburtsstunde von ragwear!
Im Zuge seiner Aktivität in der aufregenden Skateumgebung, wird ragwear unter anderem Sponsor des ersten deutschen Mädels-Pro-Teams und tingelt mit Crew und Tour Bus von Contest zu Contest. Es dauert nicht lange und die beliebten Streetstyles werden in den angesagten Skateläden in ganz Deutschland verkauft. Von coolen Logoshirts und Hoodies bis hin zu Jeans und Jacken – schnell entwickelt sich ragwear zu einer Marke mit breiter Produktpalette.
Ein schockierendes Erlebnis und seine Folgen
Nachhaltigkeit ist 1997 – dem Gründungsjahr von ragwear – noch nicht in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Auch wir haben uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht genauer mit dem Thema auseinandergesetzt. Das ändert sich im Jahr 2007 auf dem Höhepunkt unserer Denimstory. Damals sind Jeans ein fester Bestandteil unserer Kollektion und wir verantworten das Produkt vom Entwurf bis hin zur Fertigung.
Auf einer seiner zahlreichen Reisen besichtigt unser Gründer Holger eine Wäscherei in der nordafrikanischen Wüste. Wer Produktionsstätten industrieller Denimwäschereien noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat, dem fällt es schwer, sich die Dimensionen vorzustellen: In fußballfeldgroßen Hallen stehen dutzende riesige Waschtöpfe, in denen parallel tausende von Jeans gefärbt und veredelt werden. So auch in der Fabrik, die Holger besuchte. Mit welchen Konsequenzen dieser Prozess verbunden ist, war uns bis zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht klar. Mit eigenen Augen sah er, wie das chemikalienverseuchte Abwasser – eine stinkende Brühe – über ein Rinnensystem im Hallenboden ungefiltert aus dem Gebäude abfloss und auf dessen Rückseite einen azurleuchtenden „See“ im sandigen Boden bildete. Langsam sickerte das verunreinigte Wasser in den ausgedörrten Wüstenboden und damit ins Grundwasser bzw. Trinkwasser der Bewohner.
Holger war so schockiert über diese Zustände, dass er die Daseinsberechtigung von ragwear in Frage stellte. Schleichend beginnt für uns ein Zeitenwandel und ragwear definiert sich neu: Unsere Marke soll künftig für alles stehen, was Holger und uns persönlich wichtig ist und am Herzen liegt. Tier- und Umweltschutz gehören ebenso zu diesen Themen wie faire Arbeitsbedingungen aller am Produktionsprozess Beteiligten sowie der respektvolle Umgang miteinander.